Am zweiten Tag des NATO-Gipfels in Straßburg hat die Polizei 25
Demonstranten festgenommen, die durch Absperrungen ins Zentrum gelangen
wollten. Dies teilte die Präfektur in Straßburg mit. Rund tausend oft
schwarz gekleidete und vermummte Demonstranten blockierten am Morgen eine
Brücke, eine andere Gruppe besetzte die Straßenbahnlinie in Richtung
Pressezentrum. Hunderte von Journalisten mussten aussteigen und den Weg zu
Fuß zurücklegen, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die Polizei setzte
mehrfach Tränengas ein, um die Demonstranten vom Zentrum fernzuhalten.Die
Gipfelgegner waren den Angaben zufolge in mehreren Gruppen unterwegs. Unter
ihnen waren viele Deutsche. Einige trugen Gasmasken, viele schwenkten
regenbogenfarbige Fahnen mit der Aufschrift "No to NATO". Nahe des
Straßburger Verwaltungszentrums stoppten die Beamten rund 150
Demonstranten, darunter etliche Vermummte, die versuchten, sich den
Sicherheitszonen im Stadtzentrum zu nähern. Auch am Meinau-Fußballstadion
hielt die Polizei etwa 100 Demonstranten auf. Im Straßburger Vorort
Schiltigheim blockierten rund 200 Protestteilnehmer eine zentrale
Verkehrsachse.Am Vortag waren zwei 24-jährige Deutsche in Untersuchungshaft
genommen worden. Sie waren mit mit einer Hacke und einer Eisenstange
bewaffnet und müssen sich wegen unerlaubten Waffenbesitzes verantworten.Die
Gipfelgegner planen für den Nachmittag in Straßburg ihre zentrale
Abschlussdemonstration. Die französische Polizei rechnet mit bis zu 30.000
Teilnehmern. Die Organisatoren gehen von bis zu 60.000 Demonstranten aus.
Die Staats- und Regierungschefs der 28 NATO-Staaten sollten am Vormittag im
Straßburger Kongresszentrum zu ihren Beratungen zusammentreffen.
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